Die Barockkirche St. Martinus
Das Juwel der Gemeinde ist die stattliche Barockkirche im Ortsteil Großengstingen, die mit dem achteckigen, 46 m hohen Turm weithin sichtbar ist. Erbaut in den Jahren 1717-1719 vom Barock-Baumeister Franz Beer von Bleichten. Benannt zu Ehren des Hl. Martinus, des Bischofs und Bekenners.
Die Einweihung war am 11. Oktober 1719 durch den Konstanzer Weihbischof Konrad Ferdinand Geist von Wildegg. Bauherr war der 45. Abt des Klosters Zwiefaltens, Beda Summerberger (1715-1725).
Der Innenraum der 1989 renovierten Kirche wird durch zahlreiche große, mit Butzenscheiben verglaste Fenster, erhellt. Durch die neuerliche barocke Farbgebung, der Erneuerung der Kirchenbänke und des Fussbodens, ist das Gotteshaus mit seiner Kassettendecke und den zahlreichen Heiligenfiguren zu einem “barocken Juwel” der Schwäbischen Alb geworden.
Der Hochaltar stammt aus dem Jahr 1736. Das Altarbild des “Guten Hirten” malte der Vorarlberger Meister Johann Caspar Kohler (1698-1747). Das obere Bild (gemalt 1804) stellt den Hl. Martinus als römischen Offizier dar, wie er mit dem Bettler seinen Mantel teilt. Es stammt von Josef Anton Reiser aus dem nahegelegenen Gammertingen.
Die beiden barocken Seitenaltäre sind eine Neuerwerbung von 1960 und stammen aus der alten Pfarrkirche von Deilingen bei Spaichingen im Landkreis Tuttlingen. Der Taufstein aus dem Jahr 1606, übernommen aus der Vorgängerkirche, fand zwischen Chorraum und Kirchenschiff einen angemessenen Platz. Volksaltar und Ambo schuf 1989 der Bildhauer Hubert Elsässer aus Grubenzell bei Treuchtlingen.
Auf der erweiterten Orgelempore befindet sich die 1870 von der Firma Walcker, Ludwigsburg erbaute Orgel. Sie erhielt ihre im 1. Weltkrieg eingezogenen Zinnpfeifen zurück, so dass heute ihre alte Klangfülle mit 16 Registern wieder ertönt.